Burnout – Was ist das?
Ein Burnout-Syndrom (englisch, to burn out: „ausbrennen“) bzw. Ausgebrannt sein ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und sich über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer, wenn nicht schon vorhandenen Sucht, entwickeln kann.
Burnout ist keine Krankheit, sondern ein Problem der Lebensbewältigung. Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund mberuflicher Überlastung. Diese wird meist durch Stress ausgelöst, der aufgrund verminderter Belastbarkeit und Beeinträchtigung des individuellen Stressmanagements nicht mehr bewältigt werden kann. Burnout ist ein stressbedingtes Erschöpfungssyndrom und hat zur Folge, dass der Mensch seine Selbststeuerung verliert. Ursache davon ist u.a. die gesamte gesellschaftliche Entwicklung mit zunehmender Hektik, Informationsüberflutung und überhöhten Leistungs- und Erfolgserwartungen. Persönliche Charaktermerkmale wie Perfektionismus oder Unfähigkeit sich abzugrenzen und nein zu sagen, spielen dabei mit. Burnout kann sich auch zu einer eigentlichen Lebenssinnkrise: Was soll dies alles noch entwickeln? Leitende Werte, die dem Leben eine Richtung geben, sind abhanden gekommen. Die gewohnten Möglichkeiten, Einfluss auf sich selbst und das eigene Bedürfnis zu nehmen funktioniert nicht mehr.
Die sieben Erkennungsmerkmale von Stress:
- Konzentrationsstörungen
- Schlafprobleme
- Verspannungen in Form von Kopf und Nackenschmerzen, Rückenbeschwerden
- Fehlleistungen in der Arbeit
- Emotionale Instabilität, Gereiztheit und Vergesslichkeit
- Mühe, sich zu entspannen
- Gedanken kreisen, man kann nicht mehr abschalten
Die folgenden Symptome charakterisieren ein Burnout:
Emotionale Erschöpfung (exhaustion oder fatigue): Diese Erschöpfung resultiert auseiner übermäßigen emotionalen oder physischen Anstrengung (Anspannung). Es ist die Stress-Dimension des Burnout-Syndroms. Die Betroffenen fühlen sich schwach, kraftlos, müde und matt. Sie leiden unter Antriebsschwäche und sind leicht reizbar. Die Fähigkeit sich zu regenerieren geht verloren. Depersonalisierung: Mit dieser Reaktion auf die Überlastung stellen die Betroffenen eine Distanz zwischen sich selbst und ihren Kunden und Mitarbeitenden her mit schwankenden Gefühlslagen zwischen Gereiztheit, Gefühllosigkeit und Kontaktvermeidung (sozialer Rückzug).
Das äußert sich in einer zunehmenden Gleichgültigkeit und teilweise zynischen Einstellung gegenüber diesen Personen. Mit anderen Worten: Sie lassen die Probleme und Nöte der Mitmenschen nicht mehr an sich herankommen und konzentrieren sich auf den sachlichen Aspekt der Beziehung. Die Arbeit wird zur reinen unpersönlichen Routine.
Erleben von Misserfolg: Die Betroffenen haben häufig das Gefühl, dass sie trotz Überlastung nicht viel erreichen oder bewirken. Es fehlen Erfolgserlebnisse. Weil die Anforderungen quantitativ und qualitativ steigen und sich ständig verändern, erscheint die eigene Leistung im Vergleich zu den wachsenden Anforderungen gering. Diese Diskrepanz zwischen Anforderungen und Leistungen nimmt man als persönliche Ineffektivität bzw. Ineffizienz wahr. Dies ist auch eine Folge der Depersonalisierung, weil die Betroffenen sich von ihren Kunden / Mitarbeitern entfernt haben und auf deren Erwartungen nicht mehr wirksam eingehen können. Darunter leidet der Glaube an den Sinn der eigenen Tätigkeit. Menschen mit dem sogenannten «A-Typ- Verhalten» haben ein erhöhtes Risiko ein Burnout oder auch eine Herz-Kreislauf Erkrankungen, wie Herzinfarkt zu erleiden.
Menschen mit Typ-A-Verhalten (Miller 1996) sind Persönlichkeiten die dazu neigen, sich wettbewerbsorientiert
zu verhalten, einen erfolgsorientierten Lebensstil zu führen und unter Zeitdruck zu arbeiten. Gerade Menschen, die mit einer hohen emotionalen Beteiligung, sehr engagiert an ihre Aufgabe herangehen, haben ein erhöhtes Risiko, in einen Burnout-Prozess einzutreten. Wenn neben dieser individuellen Disposition zudem eine betriebliche Kultur besteht, wo nicht das persönliche und emotionale Engagement der betroffenen Person gewürdigt wird, sondern einzig und allein das Ergebnis, der «Outcome» zählt, kann dies zu grosser Frustration und Enttäuschung führen.
Die Symptome des Burnout
Ein verbreitetes Modell zur Erklärungdes Burnout-Syndroms vor allem in Unternehmen und im Management ist das Konzept des Ungleichgewichts zwischen Anforderungen und Ressourcen, kurz ERI (effort-reward imbalance model) von Johannes Siegrist. Dazu hat Siegrist ein entsprechendes Messinstrument entwickelt, den Fragebogen zur Erfassung beruflicher Gratifikationskrisen (engl. ERI questionnaire).
Beispiele für Skalen und Items des ERI sind:
„Effort“
- „Ich habe permanenten Zeitdruck.“
- „Ich trage viel Verantwortung.“
- „Ich werde bei der Arbeit häufig gestört.“
- „In den letzten Jahren wurde meine Aufgabe immer anspruchsvoller.“
„Reward“
- „Ich werde von meinen Vorgesetzten nicht mit dem nötigen Respekt behandelt.“
- „Bei Schwierigkeiten bekomme ich keine adäquate Unterstützung.“
- „Ich werde oft unfair behandelt.“
- „Meine berufliche Zukunft ist unsicher.“
Das Ungleichgewicht zwischen Effort und Reward ist laut ERI häufig begleitet durch ein übermäßiges Verpflichten (Commitment (Over-Commitment)), bei dem die Betroffenen sich regelrecht aufopfern. Das äußert sich in Aussagen wie zum Beispiel: „Schon beim Aufwachen denke ich an die Probleme, die mich tagsüber erwarten“. Hinzu kommen oftmals Schlafstörungen.
Die Grafik veranschaulicht zusammenfassend die wichtigsten Kerngedanken der Modelle des Ungleichgewichts von Anforderungen und Ressourcen zusammen. Das bedeutet, dass ein signifikantes Ungleichgewicht (zwischen Anforderungen und Ressourcen) mit großer Wahrscheinlichkeit zum Burnout-Syndrom führen wird – insbesondere dann, wenn noch die persönlichkeitsbedingten Verhaltensmuster dazukommen.
Der Belastung des Menschen durch seine Umwelt steht seine persönliche Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegenüber. Folgende persönliche Aspekte vermindern diese persönliche Belastbarkeit und
begünstigen das Burnout:
- Neurotizismus: Eigenschaften wie Ängstlichkeit, mangelnde Selbstachtung, Neigung zu Irritationen, Sorgen und Depressionen, Neigung zu Zwanghaftigkeit, Schuldanfälligkeit und ein labiles Selbstwertgefühl sind bei Ausbrennern auffällig.
- Perfektionsstreben: Ausbrenner setzen sich oft zu hohe Ziele und haben Probleme, Kompromisse einzugehen. Das wirkt sich nachhaltig auf ihre Handlungsplanung und -bewertung aus.
- Helfersyndrom: Es wird versucht, Versagenserlebnisse und versagte Zuwendung in der Kindheit nun durch die eigene soziale Tätigkeit zu kompensieren. Der Helfer gibt die Zuwendung, die er empfangen möchte. Personen mit dem Helfersyndrom versuchen, ihr labiles Selbstwertgefühl durch die Aufopferung an eine große Aufgabe und die damit verbundene Dankbarkeit vieler Hilfsempfänger zu stabilisieren.
- krankhafter Ehrgeiz: Menschen, deren Selbstwertgefühl größtenteils auf ihren beruflichen Leistungen beruht, zeigen eine häufig krankhafte Sucht nach Erfolg. Diese wird meist durch die elterliche Erziehung geprägt, nämlich genau dann, wenn die Zuneigung und Liebe direkt von den vorgezeigten Erfolgen der Kinder abhängt.
- besondere persönliche Defizite: Eine schlechte Ausbildung, die Misserfolge provoziert und die Unfähigkeit, anderen Grenzen zu setzen, können ein Burnout begünstigen.
Als Ansatzpunkt zur Vorbeugung und Therapie dieses Syndroms resultiert aus diesem Modell die Wiederherstellung des Gleichgewichts. Dazu sind bestimmte Kompetenzen, wie zum Beispiel der Selbstregulierung, des Selbstmanagements oder der Umsetzungskompetenzen notwendig. Das Burnout-Syndrom kann ähnliche Symptome wie das Boreout-Syndrom aufweisen. Dieser Begriff kommt aus dem englischen to bore: sich langweilen und bezeichnet den Zustand beruflicher Unterforderung und Unzufriedenheit. Dieser Zustand kann von gleichzeitig hoher Geschäftigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit sowie emotionaler Erschöpfung begleitet sein.
Ein Burnout hat ähnliche Symptome wie eine Depression. Der wesentliche Unterschied ist der, dass ein Burnout ausschliesslich im Zusammenhang mit der Arbeit bzw. dem Arbeitsstress entsteht, es handelt sich also um eine kontextuelle Störung, während der Depression in solcher Bezug fehlt. Eine Depression entwickelt sich hingegen im allgemeinen Lebenskontext. Wenn sich aber ein Burnout intensiviert, kann es in eine voll ausgeprägte Depression übergehen.
Burnout und Neurobiologie
Burnout ist ein neurobiologisches Problem. Langanhaltende Stressbelastung führt zu neurobiologischen Reaktionen im Gehirn. Die Verarbeitung der über die Sinneskanäle aufgenommen Ereignisse, die normalerweise im Tiefenschlaf aus dem Emotionszentrum unseres Gehirns verarbeitet und abgelegt werden, können nicht mehr bewältigt werden. Aufgrund der Schlafstörungen werden die Erlebnisse nicht verarbeitet und stauen sich. Es entsteht eine Fragmentierung, weil die Nerven unter Stress nur noch Fragmente leiten (NSF) in Verbindung mit Cortisol-Ausschüttung. Der Körper schaltet in einen Ausnahmezustand. In diesem Ausnahmezustand verengt sich die Wahrnehmung. Das bedeutet, dass Menschen mit Burnout eine Realitätsverminderung haben bis hin zum Realitätsverlust. Sie können die Situation, in der sie sich befinden, und ihr Handeln nicht mehr richtig einschätzen. Dieser Stressspeicher und die damit verbundene Fragmentierung muss zuerst aufgelöst werden, bevor man sich mit den Themen und Lebensumständen beschäftigen kann, die zu den Stressbelastungen geführt haben.
Was ist Neuroimagination?
Das Neuroimaginations-Coaching (http://neuroimagination.de) macht im Prinzip das, was sonst im Traum passiert. Durch Entspannungsübungen wird der Körper zuerst heruntergefahren. Mit Hilfe einfacher Methoden können die neuronalen Netze des Körpers aktiviert und beide Gehirnhälften synchronisiert werden. Mit dem Imaginieren von inneren Bildern, werden die negativen Bilder bearbeitet und Schritt für Schritt der Stresspeicher aufgelöst und der Betroffene kommt wieder zu Kraft. Durch die Auflösung von limitierenden Ereignissen in der Biographie kann sich das individuelle Potenzial wieder entfalten. Neuroimagination® wurde in der Schweiz in interdisziplinärer Forschungsarbeit unter der Leitung von Horst Kraemer entwickelt. Das Entwicklungs-Team hat die methodischen Ansätze, Erkenntnisse und Forschungsergebnisse der
- Neurobiologie
- Stressforschung und
- Psychotraumatologie
zu einem neuen Coachingansatz synthetisiert. Mit Neuroimagination® kann man aktiv die Stresshormone steuern und verfügt somit über eine starke Methode zur Selbststeuerung. Neuroimagination® wirkt durch eine sehr fein abgestimmte Kombination verschiedenster Techniken, die in ihrem Zusammenspiel für schnelle, effiziente und nachhaltige Ergebnisse sorgen. Neuroimaginations-Coaching wirkt, weil das Coaching gezielt Einfluss nimmt auf die Hormonproduktion:
- durch die innere Ausrichtung auf einen gewünschten Zustand
- durch die Atmung
- durch die Aktivierung beider Gehirnhälften
- durch die Absenkung der Körperfrequenz
- durch innere Bilder
- durch eine Aufmerksamkeitsfokussierung
- durch die Verankerungstechnik mittels Hypnose, die eine Wiederholbarkeit der Stimulation erleichtertdurch die Integration auf körperlicher Ebene.
- durch die Integration auf körperlicher Ebene.
Neuroimaginations-Coaching
Das Stresscoaching mit Neuroimagination findet in folgenden Phasen statt:
- Erfassung der Grundsituation, Analyse durch einen Check-up
- Kognition: Die Stressbiologie wird erklärt und in Beziehung zur eigenen Situation gebracht.
- Selbststeuerung und Entspannungsfähigkeit: Der Mensch lernt, den Stoffwechsel im Gehirn wieder zu aktivieren und seine Willensfähigkeit zu erreichen.
- Auflösen von Stressspeichern, Aufheben der Nervenfragmentierung durch Stress. Herstellen der inneren Wahl und Entscheidungsfähigkeit.
- Lokalisieren der inneren Antreiber und Saboteure. Welche unbewussten Beweggründe treiben den Menschen an, welche Werte und Sinnkonflikte trägt ein Mensch?
- Erzeugen einer persönlichen Zielsicherheit: Inwieweit passen Planung und Gestaltung meines Lebens mit den angestrebten inneren und äusseren Zielen zusammen?
- Neuausrichtung: Wie gestalte ich mein Leben nach der Krise?